petra kollwitz
Auf dem Rücken der Schmetterlinge
Hast du den Mond gesehen -
müde schleppt er sich
durch kalte Nächte,
durch kahle Bäume
schickt er bleiches Licht.
Lichtjahrealtes
breites Grinsen,
trägt er in den Morgen.
Und deine Träume,
all die
nicht geträumten Träume,
wirft er fort.
Fortan
kehren sie im Sommerwind
auf dem Rücken der Schmetterlinge
zu dir zurück.
© Petra Kollwitz
Guten Morgen mein Stern
Guten Morgen, mein Stern,
du träumst ja noch,
ich will dich auch nicht stören,
will reglos liegen neben dir,
dich leise atmen hören.
Nur mit den Augen möchte ich
dich überall berühren,
und wenn du etwas näher rückst,
auch deine Wärme spüren.
Kaum hörbar flüsternd werde ich
der Nacht den Schleier rauben,
deck dich mit meiner Liebe zu,
du mußt es nur erlauben.
© Petra Kollwitz
Bittersüße Sehnsucht
Umarmung
unter den hohen Buchen
am Steilhang
nahe dem schlafenden Meer,
dort,
wo Windröschen
alte Pfade säumen.
Küsse
bei den Fischerkähnen,
die, seit Jahren pensioniert,
traurig ächzend
am Strand
von hoher Seefahrt
nur noch träumen.
Nachts
ist es hier menschenleer,
nur der Wind
flüstert mit deiner Stimme,
wenn ich
neben meinem Schatten
liege.
Mondschein bewacht
unruhigen Schlummer.
Im kühlen Sand
beim alten Kahn
ist die Luft würzig
und es riecht nach Teer.
Ich vermisse dich
so sehr ....
© Petra Kollwitz
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